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Rinsdorf | Erfolgreiche Sprengung der Talbrücke

Am Samstag, den 6.2.2022, wurde die Talbrücke in Rinsdorf erfolgreich gesprengt. Der neue Rekord für Talbrücken liegt nunmehr bei 72 Metern.

Bereits im Jahr 2017 begann der Bau der neuen Talbrücke, direkt neben der Alten. An der engsten Stelle betrug der Abstand lediglich drei Meter. Eine große Herausforderung also, denn die Brücke musste senkrecht nach unten fallen, ohne die neue Brücke zu beschädigen. Natürlich auch nicht die Straßen, die unter der Brücke verlaufen. Aus diesem Grund wurden auch vor der Sprengung 40.000 Kubikmeter Sand als Fallbett unter die Brücke gefahren. 

Im Dezember vergangenen Jahres wurde die neue Brücke für den Straßenverkehr freigegeben, und die Alte voll gesperrt. Nachdem wir unsere Planungen im Oktober 2021 begonnen hatten, konnten wir dann nach der Sperrung, genauer gesagt am 15.12.2021, mit unseren Arbeiten auf und an der Brücke starten. 

Mit vier 40-Tonnen-Baggern haben wir die Brücke geleichtert. Das bedeutet, unsere mutigen Baggerfahrer, denn das muss sich erstmal trauen, in 70 Meter Höhe an einer Brücke zu arbeiten, haben den Asphalt abgetragen und alles, was sich entfernen ließ, kam dann auch weg. Vier Bagger begannen in der Mitte der Brücke und jeweils zwei auf jeder Seite arbeiteten von einander weg. (Ergebnis siehe Video) Das ursprüngliche Gewicht der Brücke betrug 30.000 Tonnen. Insgesamt haben wir die Brücke um 5.000 Tonnen geleichtert, so dass am Ende 25.000 Tonnen ins Tal fielen.

Per Hand wurden die Brückenränder bearbeitet, so dass gewährleistet wurde, dass nichts mehr herunterfallen konnte. Das ist natürlich wichtig, da parallel zu unseren Arbeiten, das Team um Sprengmeister Michael Schneider von der Firma Liesegang in Hürth, an der Brücke arbeitete.

Insgesamt 1.850 Bohrlöcher, für 120 kg Sprengung, sollten für den reibungslosen Verlauf der Sprengung der 72 Meter hohen und 486 Meter langen Brücke sorgen. Sieben Wochen brauchten die Kollegen von Liesegang.

Am Sonntag, den 6.2.2022, war es dann soweit. Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit - Regen und Sturm machten die Sprengung nochmal ein wenig kniffliger. „Je näher der Moment rückt, desto nervöser werde ich auch nach 30 Jahren, ist ja klar. Man darf das nicht mit Angst verwechseln, eine gewisse Nervosität ist ja auch gut, weil man dann aufmerksamer ist“, sagt sinngemäß der Sprengmeister Michael Schneider in einem Interview, das wir einen Tag vor der Sprengung mit ihm geführt haben. (Das Interview könnt ihr euch unten auf der Seite angucken).

Lob gab es auch von allen Seiten für unseren Bauleiter Sven Manemann, der mit seinen Jungs auf der Baustelle einen sehr guten Job gemacht hat. Schnell und kompetent. Wir konnten durch diese gute Vorleistung die Brücke in einem perfekten Zustand an das Sprengteam übergeben.

Um Punkt 11.00 Uhr war es im Tal Rinsdorf mucksmäuschenstill. Nur den Regen konnte man plätschern hören und dann ertönte das laute Rufen des Sprengmeisters: „DREI, ZWO, EINS…..ZÜNDUNG!“. Dann der ersehnte Riesenknall und drei Sekunden später lag die Brücke auf dem Fallbett. Jubel allerorts und auch der Sprengmeister Michael Schneider zeigte sich überaus zufrieden. 

Noch am Sonntag hat unser Team angefangen, die Brücke für den Abtransport vorzubereiten. Mit acht Baggern (40 bis 70-Tonner) wird der Bauschutt nun zerkleinert. Nach geplanten acht Wochen werden wir die Baustelle besenrein verlassen haben.

Dann steht für die neue Brücke auch schon das nächste Highlight an. Denn die neu gebaute Brücke über dem Tal von Rinsdorf ist noch nicht an dem Platz, wo sie hingehört. Sie wird noch 20 Meter verschoben.